Es ist Juni. Die Welt ist hell, der Himmel weit, die Tage voller Leben. Die Natur steht in voller Kraft, und in diese Zeit hinein feiern wir Pfingsten. Ein Fest, das sich nicht so leicht greifen lässt wie Weihnachten oder Ostern. Kein Stall, kein Grab, nur dieses Bild von Feuer und Wind, von Sprachen, die plötzlich jeder Versteht. und doch verändert Pfingsten alles.
Pfingsten ist der Moment, in dem Gottes Nähe eine neue Tiefe bekommt. Nicht mehr nur überliefert, nicht mehr nur erzählt, sondern erfahrbar. Nicht mehr nur um uns herum, sondern in uns. Es ist der Augenblick, in dem aus Verunsicherung Klarheit wird, aus Angst Mut, aus Einzelnen eine Gemeinschaft. Menschen, die bis eben noch schweigend beisammensaßen, beginnen zu sprechen, zu teilen, zu bezeugen. Und nichts ist mehr wie vorher.
Ich stelle mir vor, wie sie dort sitzen, offen, aber noch zögerlich. Und plötzlich ist da dieses Rauschen, dieses Licht. Keine Bedrohung, sondern eine Kraft , die wärmt, stärkt, entzündet. Ein Feuer, das nicht zerstört sondern belebt. Es ist nicht laut, um Aufmerksamkeit zu erzwingen, sondern klar, um Herzen zu erreichen.
Dieses Feuer lässt sich nicht festhalten, aber es hinterlässt Spuren. In einem Gespräch, das tiefer geht, als Worte es erklären können. In einer Geste, die mehr sagt als tausend Sätze. In einem Gebet, das auf einmal nicht leer klingt, sondern getragen.
Der Geist Gottes wirkt nicht spektakulär sondern echt.
Manchmal leise. Immer liebevoll. Er erinnert uns an das , was wir oft vergessen: Du bist gewollt. Du bist geliebt. Du bist nicht allein. Er verbindet, was getrennt war, und schafft Nähe, wo Kälte war. Vielleicht geschieht Pfingsten genau dort, wo wir einander mit offenen Augen begegnen. Wo wir nicht mit Antworten kommen, sondern mit Herz. Wo wir nicht besser wissen, sondern einfach da sind. Und vielleicht wird durch dich genau da ein Stück Pfingsten lebendig. Ich wünsche dir für diesen Juni, dass du dieses Feuer spürst, nicht laut aber wahr. Und dass es dich trägt. Sei gesegnet.
Herzliche Grüße,
Alexander