KIRCHE DES NAZARENERS BRUCHKÖBEL
Herzlich willkommen!
Gottesdienst mit Pastor Dr. Berthold Schwarz.
Pastor Schwarz studierte ev. Theologie in Marburg, Erlangen und in Tübingen und war mehrere Jahre als Missionar in Japan tätig. Seit 2003 Hochschullehrer für Systematische Theologie an der Freien Theologischen Hochschule Gießen. Er veröffentlicht Bücher zur Heilsgeschichte, zu Israel und zu zentralen Lehrfragen der Gemeinde.
Auf ein Wort: „Meine Brüder und Schwestern, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtung fallt, und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt. Die Geduld aber soll zu einem vollkommenen Werk führen, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und keinen Mangel habt. Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden,“ so beginnt Jakobus seinen Brief. (Jakobus 1, 2–5) Jakobus stammte aus der gleichen Familie, in der Jesus Christus aufwuchs. Als nach drei Jahren ungestörten Wachstums die erste Verfolgung über die Gemeinde hereinbrach, da blieb Jakobus in Jerusalem. Als 42 n. Chr. Petrus Jerusalem verlassen musste, und der Sohn von Zebedäus hingerichtet wurde, da wurde Jakobus zur tragenden Säule für die Gemeinde. Eine Führerrolle, die er nie gesucht hatte. Und doch war er fast 30 Jahre der Leiter der Gemeinde. Tausende von Juden, die an Christus gläubig wurden, fanden in ihm einen Hirten, der seine Liebe zum Herrn jeden Tag neu unter Beweis stellte. Seine tiefe Demut, sein großer Eifer zum Gebet und seine herzliche Brüderlichkeit machten ihn zu einem Vorbild. Etwa 15 Jahre nach der Auferstehung Jesu schrieb er diesen Brief und ermutigte die Gläubigen, die Echtheit ihres Glaubens durch ihr Leben und Handeln zu beweisen. Nur so könnten sie zeigen, dass ihr Glaube wirklich echt ist. Jakobus war beides, ein Ermutiger und ein Mahner vor den Sünden, die sich in den christlichen Gemeinden einschlichen. Deshalb durchziehen Worte wie: „Anfechtung“, „Prüfung“ und „Erprobung“ seinen Brief. Was hat uns aber Jakobus über „Anfechtungen“ zu sagen? Vielleicht schockiert es uns heute, wenn er schreibt: „Haltet es für lauter Freude, wenn ihr in manche Anfechtungen geratet!“ Damit sagt er zuerst, eine „Anfechtung“ ist positiv. Er hat da die gleiche Sichtweise wie Petrus (1. Petr 4,12) und wie Paulus (Röm 5,3) und hebt das hervor, was Jesus in der Bergpredigt sagte (Mt 5,10 – 12). Natürlich wünscht sich niemand Anfechtungen, doch niemand, der glaubt wird ohne sie leben. Anfechtungen sind Gottes Prüfungsmittel für unser Leben und für unserem Glauben. Denn nur was dem Feuer der Anfechtung Stand hält, das ist echter Glaube.Herzlichst, Ihr Pastor i. R. H. Danker.